Weithin unterschätzt (auch bei vielen Lautsprecherherstellern) ist die Bedeutung eines konstanten Impedanzganges bei Lautsprecherboxen.
Jede Wert- und Steigungsänderung der Impedanz-Frequenzkurve wirkt sich als Lastwechsel für den treibenden Verstärker aus. Normalerweise ist dies für einen modern konstruierten Verstärker vom Betriebsverhalten aus gesehen theoretisch kein Problem, wenn gewisse Eckwerte (Impedanzminimum nicht unterschritten usw.) eingehalten werden.

Steigt die Impedanz in einem gewissen Frequenzbereich, wird die Last induktiv, fällt die Impedanz mit der Frequenz, so "sieht" der Verstärker eine kapazitive Last. In beiden Fällen treten Phasenverschiebungen auf, die der Verstärker durch Erzeugung von Blindleistung kompensieren muß. Dieser Anteil der Leistung steht natürlich für die Wirkleistung nicht zur Verfügung, so daß bei einer sehr komplexen Last mit sehr viel Blindleistung ein Verstärker ausgelastet sein kann, ohne daß eine dem Gesamtleistungsverbrauch angemessene Lautstärke erzeugt werden kann.

Durch den sehr konstanten Impedanzgang der TMR-Lautsprecher können diese erfolgreich auch an hochwertigen Class-A-Verstärkern oder auch an Röhrenverstärkern mit verhältnismäßig geringer Gesamtausgangsleistung betrieben werden.

Dies ist aber nur eine Seite der Medaille.
Man muß sich auch fragen, woher diese komplexen Impedanzgänge kommen. Lautsprecherfrequenzweichen bestehen aus Resonanzkreisen, die in der Regel als Tief, Band- und Hochpaß ausgelegt sind. Je höher die Welligkeiten im Impedanzgang, desto unbedämpfter die Schwingkreise der Filter, desto schlechter auch die Ein-und Ausschwingzeiten des Gesamtsystems. Energie wird gespeichert und zeit(phasen)-verzögert wieder abgegeben.

Es ist nun mehrmals versucht worden (in der Regel von erfahrenen Firmen, die das Problem sehr wohl erkannt hatten), durch eine "aufgesetzte" nachträgliche Kompensationsschaltung den Frequenz-Impedanzgang wieder "glatt" zu bügeln; dies gelingt in der Regel nur teilweise, und wenn, dann wird in der Kompensationsschaltung manchmal soviel Energie wie im Lautsprecher selbst verbraucht, d.h. der Wirkungsgrad des Gesamtsystems halbiert sich hier.

Bei TMR-Lautsprechern wird der konstante Impedanzgang durch sorgfältiges "Ausbalancieren" der betreffenden Resonanzkreise und durch die Wahl sehr hochwertiger und optimal zueinander passender Einzellautsprechersysteme erreicht.
Daher dient die "Frequenzweiche" auch tatsächlich nur der Zuordnung einzelner Frequenzbereiche zu den einzelnen Lautsprechersystemen und nicht zur Korrektur von Frequenzgangfehlern oder dergleichen.
Die Energiespeicherung und damit unnötige Verlängerung der sowieso nicht idealen Ein- und Auschwingvorgänge der Lautsprecherchassis wird damit auf ein Minimum begrenzt.
Der überdurchschnittlich hohe Wirkungsgrad bei trotzdem konstantem Impedanzgang und optimalem Impulsverhalten ist seit vielen Jahren ein Merkmal unserer Lautsprecherboxen.